Gedenken an die Pogromnacht 9. November 1938 / Einladung in die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund am 9. November 2009
Die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund teilt mit:
Zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938 stellt die Künstlerin Esther Dischereit im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Benz, dem Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen ein ungewöhnliches Projekt vor: Zur Erinnerung an vergangenes jüdisches Leben hat sie gemeinsam mit dem Wiener Komponisten Dieter Kaufmann in der nordrhein-westfälischen Stadt Dülmen eine Installation auf dem Eichengrün-Platz realisiert, die in bruchstückhaften Klang- und Textzeichen vom Leben einer großen, alteingesessenen jüdischen Gemeinde erzählt, die es vor dem Holocaust in Dülmen gab. Mit Erinnerungsstücken aus dem jüdischen Alltag in Dülmen stellt sich Esther Dischereit dem Vergessen entgegen und konfrontiert die Dülmener Bevölkerung mit ihrer Vergangenheit während der Nazizeit. Damit schert sie aus den üblichen Ritualen des Erinnerns aus und nähert sich dem Thema Aufarbeitung auf
außergewöhnliche Weise.
Diese andere Form des Gedenkens hat ihren Ausdruck auch in einem bemerkenswerten Buch gefunden, das unter dem Titel „ Vor den hohen Feiertagen gab es ein Flüstern und Rascheln im Haus“ soeben im Aviva-Verlag erschienen ist. Esther Dischereit, der Ende November der renommierte Erich Fried-Preis 2009 verliehen wird, lebt in Berlin als Lyrikerin, Erzählerin und Autorin für Hör- und Theaterstücke.
Der Abend in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen wird musikalisch begleitet von dem Komponisten und Jazz-Schlagzeuger Raymond Kaczynski.
Kontakt:
Dr. Doris Gau, Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen, Berlin,Telefon 030 275 75 120, E-Mail: doris.gau@lv-bund.nrw.de