
Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner: Wir möchten, dass Westbalkaninitiativen gesehen und gehört werden
Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner hatte zu einem Westbalkan-Workshop unter dem Titel „NRW trifft Westbalkan. Zivilgesellschaft sehen und fördern“ eingeladen. Etwa 50 Vereine und Nichtregierungsorganisationen, die mit Partnern in den Westbalkanstaaten zusammenarbeiten, tauschten online Erfahrungen aus. Sie konnten sich zugleich informieren, welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen, um stärker von Förder- und Kooperationsangeboten des Landes und der Europäischen Union zu profitieren.
„Europa bedeutet für mich viel mehr und schließt immer auch den Balkan ein“, sagte Holthoff-Pförtner in seiner Begrüßungsansprache. Die Länder des Westbalkans, „im Innenhof Europas“, gelte es zu fördern, „ihre Beitrittsperspektive zu stärken und langfristig zu einer für uns verlässlichen, prosperierenden Partnerregion werden zu lassen“.
Gerade die engagierten Bürgerinnen, Bürger und Vereine sieht der Europaminister hier in der Schlüsselrolle: „Langfristig sind es genau die Verbindungen zwischen engagierten Menschen, die eine tragfähige Brücke in die Zukunft bauen.“ Sie seien beispielgebend und enorm wichtig für die Stärkung eines solidarischen und integrierten Europas. Sein Wunsch daher: „Wir möchten, dass die bestehenden Westbalkaninitiativen gesehen und gehört werden.“ Förderprogramme, die generell für Entwicklungsarbeit bereitgestellt werden, würden von den Vereinen mit Westbalkanbezug noch „viel zu selten“ wahrgenommen, so Holthoff-Pförtner. Beim heutigen Zusammentreffen wurden ihnen detailliert Hilfsangebote vorgestellt, um sie zu ermutigen, sie in Anspruch zu nehmen, wenn die Kriterien passen.
Es gibt beeindruckende Initiativen. So baute eine Gruppe von Jugendlichen aus Deutschland und Bosnien gemeinsam ein Jugendzentrum in Sarajewo auf. Andere arbeiten gemeinsam an der Revitalisierung der jeweils heimischen Flüsse. Die Bosna und die Emscher haben ähnliche Probleme, und da tauschen sich die Akteure aus.
Kooperations-Partner der Veranstaltung war die Südosteuropa-Gesellschaft.