
NRW-Beitrag ist das Highlight bei „Germanit in the Haus“
Am 18. November 2021 feierte die Deutsche Botschaft mit 16 deutschen, österreichischen und schweizerischen Partnerorganisationen von den Nachmittagsstunden an im Max Liebling Haus in Tel Aviv ein Fest der deutschen Sprache und Kultur. Das dreistöckige Bauhausgebäude war gefüllt mit Informationsständen, Vorträgen und interaktiven Aktivitäten wie Kurrent- und Sütterlin-Workshops, Deutsch-Schnupperkursen, Bastelaktivitäten für Kinder und Jugendliche sowie Tandem-Speeddating auf Deutsch und Hebräisch. Auch das Landesbüro Israel war mit einem Infodesk vertreten, an dem zahlreiche Interessierte mehr über das viertgrößte und bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen erfahren konnten.
Als kurz vor 20:00 Uhr die deutsche Botschafterin, Frau Dr. Susanne Wasum-Rainer im Max Liebling Haus eintraf, hatten schon mehr als 600 Familien, Kinder und Jugendliche die Veranstaltung besucht. Die Begrüßung der Gäste Ihrer Exzellenz auf dem Dach des 1936 vom Architekten Dov Karmi errichteten Hauses machte aber klar, dass das eigentliche Highlight noch bevorstand: Die vom Landesbüro Israel mit dem israelischen Master Chef Tom Franz konzipierte Kochshow von durch Nordrhein-Westfalen inspirierten Schmankerln. Noch während der Ansprache der deutschen Botschafterin mussten die Zugänge wegen des großen Andrangs auf dem Dach des denkmalgeschützten Bauhausgebäudes geschlossen werden.
Wer einen Sitz- oder Stehplatz auf dem Dach ergattern konnte, erlebte, wie Tom Franz auf Deutsch und Hebräisch Gemeinsamkeiten von israelischen und nordrhein-westfälischen Zutaten und Gerichten erklärte. Live gab der aus Köln stammende Koch Zubereitungstipps für „Himmel und Erde“ (rheinisch: Himmel un Ääd), in seiner Version ein Sahne-Kartoffelpürree mit Apfelkompott, geheimen Gewürzen und süßem Rübensirup. Dabei lernte das israelische Publikum, was eine „Flotte Lotte“ ist und dass der in Israel sehr beliebte Dattelsirup „Silan“ austauschbar ist mit dem in Deutschland bekannten „Goldsaft“.
Der Wettergott meinte es noch gut mit der Kochshow und dem faszinierten Publikum: Erst bei den letzten Sätzen von Tom Franz und Landesbüro-Leiter Gil Yaron begann es zu tröpfeln, um sich dann in einem für Tel Aviv typischen Herbstgewitter Platzregen artig zu ergießen. Aber selbst Blitz und Donner hielten die Besucher nicht ab, neben „Himmel und Erde“ auch Tom Franzens Spargeleintopf und „Halben Hahn“ (rheinisch: Halve Hahn) zu probieren, in seiner Version ein geöffnetes Laugenbrötchen, gefüllt mit Streichkäse und landestypischen Kräutern. Geschmeckt hat es trotz Wind und Regen ganz offensichtlich: Alle nahezu 500 Portionen fanden ihre Abnehmer und hinterließen mit glücklichen Mägen die Erinnerung, dass Nordrhein-Westfalen auch kulinarisch eine Reise wert ist.