
22. März 2018
Mit voller Energie in die Supraleiter-Zukunft
ZIEHL-Tagung der Deutschen Supraleiter Industrie in der Landesvertretung
Die Tagung kann aktueller nicht sein: An der Energieeffizienz misst sich der Erfolg der Energiewende. Seit 2008 sank der so genannte Primärenergieverbrauch um jährlich 0,8 Prozent; um die Zielmarke für das Jahr 2020 zu erreichen, muss er jährlich um 5,25 Prozent reduziert werden. „Das wiederum erfordert neue Technologien und macht die Energiewende zum Innovationsmotor für Deutschland“, betonte Werner Prusseit, Vorsitzender des ivSupra: „Die Supraleitertechnologie will hierzu substanziell beitragen.“
Der stellvertretende Dienstellenleiter der Landesvertretung, Dominik Fanatico, hieß die Fachleute aus der Supraleiter-Drahtproduktion, Hersteller von netztechnischen Anlagen und Kabeln, Motoren, Generatoren und Magnetlagern sowie Spezialisten im Bereich der Kühltechnik willkommen; zwei Tage lang tauschten sie sich intensiv aus.
Der Physiker Georg Bednorz, der vor 31 Jahren mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden ist, sagt voraus: „Die Supraleitung wird sich zur Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts entwickeln. Sie ist bereits für den Einsatz in allen Bereichen einer Energie-Infrastruktur.“ Deutschland sei hier im weltweiten Umfeld hervorragend aufgestellt, weil es über die gesamte Wertschöpfungskette verfüge. Allerdings warnt und mahnt Bednorz zugleich die Politik, die finanzielle Förderung anwendungsorientierter Forschungsprojekte nicht an die Bedingung zu knüpfen, dass die Firmen Prototypen oder Pilotprojekte zu entwickeln hätten – die darüber hinaus nach erfolgreicher Bewährung abzubauen und entsorgt werden müssten. „Eine Technologie, die im Stadium der Prototypen stehen bleibt, ist wertlos und nur eine weiterführende Finanzierung stärkt unser Potenzial.“