

Süßwasserökosysteme erbringen wichtige Ökosystemleistungen: sie speichern Was-ser und Nährstoffe in Auen, stellen Trinkwasser bereit und bieten Raum für Erholung und Freizeit. Allerdings wird die Fähigkeit vieler Bäche und Flüsse, Mensch und Um-welt all diese Dienste zu leisten, durch diverse Belastungen stark eingeschränkt. Da-mit geht oft ein gravierender Verlust an Biodiversität einher. Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und den damit verbundenen Einflüssen durch Erwär-mung und Extremabflüsse werden zukünftig umfangreiche Renaturierungen und Ma-nagementmaßnahmen notwendig sein, um die Leistungsfähigkeit von Fließgewässern zu verbessern und für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Vor diesem Hintergrund brachte das Landesbüro Israel die Fakultät für Biologie / Aquatische Ökologie der Universität Duisburg-Essen und das Israel Centre for Aquatic Ecology des Steinhardt Museum der Tel Aviv University zusammen und fördert einen digitalen Workshop vom 7. bis 8. Februar 2022. Dieser soll dazu dienen, einen ge-meinsamen Projektvorschlag im Interesse Nordrhein-Westfalens und Israels zu entwi-ckeln.
Denn rund um den Erhalt von Fließgewässern kommen bei der Begegnung der Exper-ten der UDE und TAU gegenseitige Bedürfnisse und Fähigkeiten auf besondere Wei-se zusammen. Dank der Erfahrungen der Renaturierung des Flusses Emscher in Nordrhein-Westfalen verfügen die Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen über ein besonderes Knowhow. Die israelischen Partner bringen ihrerseits Expertise auf dem Gebiet der nachhaltigen Wassernutzung unter extremen Klimabedingungen ein, die vor dem Hintergrund des Klimawandels auch für Nordrhein-Westfalen sehr wertvoll ist.
Ziel des geplanten Kooperationsprojektes der beiden Universitäten ist die Entwicklung eines Ansatzes zum integrativen Monitoring und Management von Fließgewässern, der letztlich auch in neuen EU-Richtlinien seinen Niederschlag zum Wohle aller finden könnte. Die Entwicklung erfolgt projektbegleitend in zwei Pilotgebieten. Dem Tzipori-Fluss in Israel sowie den Flüssen Boye und Emscher in Nordrhein-Westfalen.
Zudem sollen die Erkenntnisse der nächsten Generation von Wissenschaftlern und Umweltschützern zugutekommen. Deshalb sollen die Projektergebnisse als Lehrmo-dul fortlaufend in die Curricula existierender Studiengänge zum Gewässermanage-ment an den beteiligten Universitäten integriert werden.
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