

Foto: 2021 Getty Images
25. Oktober 2021
Landesbüro Israel bringt junge Fußballerinnen zum Qualifikationsspiel Deutschland vs. Israel
Im Gegensatz zu den Fußball-Männern haben sich die Frauen-Nationalteams von Israel und Deutschland noch nie gegenübergestanden. Am Donnerstag, den 21. Oktober war es soweit: im HaMoshava Stadium in Petah Tikva, einem Vorort östlich von Tel Aviv, fand die Premiere statt. Das Landesbüro Israel hatte zusammen mit dem Sportamt von Tel Aviv junge Nachwuchsfußballerinnen eingeladen, das Qualifikationsspiel für die WM in Australien und Neuseeland gemeinsam live zu erleben. Die Mädchen stammten aus den vier Tel Aviver Fußballclubs ASA, Maccabi, Hapoel und Banot Yehuda, die auch eine Frauensparte im Fußballbereich unterhalten.
Während sich die männlichen Nationalmannschaften von 1987 bis 2012 bereits viermal begegnet waren, standen sich die israelischen und deutschen Fußballfrauen nun erstmals auf dem Spielfeld gegenüber. Im deutschen Frauen-Kader stammten sechs Spielerinnen aus Nordrhein-Westfalen: Linda Dallmann (Dinslaken), Jana Feldkamp (Dinslaken), Sophia Kleinherne (Telgte), Lina Magull (Dortmund), Sjoeke Nüsken (Hamm) und Lea Schüller (Tönisvorst, in Krefeld aufgewachsen). Aber auch im israelischen Team gab es einen Bezug zu Nordrhein-Westfalen: die Deutsch-Israelin Sharon Beck, die seit 2018 für die israelische Frauennationalmannschaft spielt, steht gerade beim Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln unter Vertrag.
Nach den torreichen Siegen gegen Bulgarien (7:0) und Serbien (5:1) sahen sich die DFB-Frauen mit dem israelischen Team besonders in der Defensive starken Spielerinnen gegenüber. Das deutsche Team trat im Premierenduell zwar dominant und überlegen auf, konnte aber in Abwesenheit von verletzten Stammkräften wie Alexandra Popp oder Lena Oberdorf nach einem durch Sara Däbritz vergebenen Foulelfmeter in der 13. Spielminute nur mehr fünf Minuten später eine Torchance durch Svenja Huth zu einem knappen 1:0 verwandeln. Bei viel Ballbesitz ließ das deutsche Team bis in die 95. Spielminute weitere Aktionen vermissen. „Es war ein schwieriges Spiel“, sagte Verteidigerin Sjoeke Nüsken von Eintracht Frankfurt. „Wir sind eigentlich gut reingekommen, haben dann aber echt stark nachgelassen.“
Trotz des mageren Ergebnisses konnte das deutsche Team seine Tabellenführung in der Gruppe H mit neun Punkten festigen. Neben dem Einfahren von weiteren drei Punkten wollte die Frauennationalmannschaft aber auch geschichtsreiche Erfahrungen und religiöse Eindrücke in Israel sammeln, was mit einem Besuch der Gedenkstätte Vad Vashem und einer Erkundungstour in Jerusalem am Tag nach dem Qualifikationsspiel in die Tat umgesetzt wurde.
So bleibt es spannend, wie sich die deutsche Nationalmannschaft im Stadion Essen am 26.Oktober präsentieren wird. Mehr Rückendeckung vor heimischem Publikum im Ruhrgebiet dürfte den DFB-Frauen sicher sein. Im HaMoshava Stadium in Petah Tikva waren zwar auch vereinzelt deutsche Flaggen zu sehen, die Anfeuerungsrufe „el el Israel“ der israelischen Fans waren aber nicht zu übertönen.
