
Hauts-de-France
Partnerregion in Frankeich
Porträt der Region
Die Region Hauts-de-France im Nordosten Frankreichs entstand 2016 durch den Zusammenschluss der Regionen Nord-Pas-de-Calais und Picardie im Rahmen der französischen Territorialreform. Sie grenzt an Belgien und ist durch den Eurotunnel seit 1993 mit dem Vereinigten Königreich verbunden, das auf der anderen Seite des Ärmelkanals liegt.
Hauts-de-France zeichnete sich von jeher durch starke Industrie aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die Industrialisierung Frankreichs in der Textilindustrie Nord-Pas-de-Calais ihre Anfänge. Die Textilindustrie bildete gemeinsam mit der Kohleförderung und der Schwerindustrie die wichtigsten Wirtschaftssäulen der Region. Der frühe Ausbau des Schienennetzes im Norden Frankreichs, insbesondere die Anbindung Lilles an Paris und die Seehäfen der Region trugen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.
Im Kohlebecken „bassin minier“ wurde 250 Jahre lang Steinkohle zu Tage gefördert, bis die Förderung 1990 eingestellt wurde. 220 000 Menschen waren noch in den 50er Jahren im dortigen Bergbau beschäftigt, darunter auch zahlreiche polnische Bergleute. Die Fördersumme betrug zu der Zeit 50 % der gesamtfranzösischen Steinkohleförderung. Durch die Montanindustrie nahm die Region jene Gestalt an, die sie noch heute prägt.
Heute ist Hauts-de-France die drittbevölkerungsreichste und - gemessen an dem Bruttoinlandsprodukt - eine der wirtschaftsstärksten Regionen Frankreichs. 67 % aller Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft tätig, welche damit den wichtigsten Wirtschaftssektor in Hauts-de-France darstellt. Aber auch der Eisenbahnbau, die Automobilindustrie, die Lebensmittelindustrie und die metallverarbeitende Industrie tragen entscheidend zur Wirtschaftskraft der Region bei.
Die Landschaft und die Kultur von Hauts-de-France sind facettenreich und lebendig: die Opalküste mit ihren Kreidefelsen und Badeorten wie Wimereux, der Hafen von Calais als Europas größtes Tor zum Vereinigten Königreich, altes Industrieerbe, Bocage-Landschaften, Getreidefelder sowie Burgen, Schlösser und Herrensitze prägen das Bild der Region. 2004 war Lille, Verwaltungssitz der Region, Kulturhauptstadt Europas. Hauts-de-France beherbergt zudem fünf UNESCO-Weltkulturerbe: das Sumpfgebiet Audomarois bei St. Omer, Weinberge, Weinhäuser und Weinkeller der Champagne, die Kathedrale von Amiens, die Schlackenhalden des Kohlebeckens „bassin minier“ (auch bekannt als „schwarze Pyramiden“) und die Zitadelle von Arras.