
Dass ich mir keine Nation denken kann, die im Stande wäre, ein günstigeres Urteil hervorzurufen
Fontane-Lesung und Diskussion: „Frankreich und Deutschland – 1870 und 2020"
Vor 150 Jahren begann der Deutsch-Französische Krieg. Als Reporter reiste Theodor Fontane nach Frankreich, geriet jedoch bald in Kriegsgefangenschaft. In seinem Erfahrungsbericht zeigte er Sympathie für den vermeintlichen Feind, zum Unmut Preußens.
Schauspieler Dieter Prochnow ließ an diesem Abend Fontanes persönliche Kriegserlebnisse und Eindrücke von den „geschwätzigen“ Franzosen lebendig werden. Zeichnungen des Karikaturisten Honoré Daumier, die während der Lesung gezeigt werden, lassen uns ebenfalls in die Zeit des prägenden, aber fast vergessenen Krieges eintauchen. Nach diesem Krieg wurden die Beziehungen der Nachbarn noch schlechter, wovon die beiden Weltkriege traurig zeugen. Aber in den letzten 75 Jahren haben sich die ehemaligen „Erbfeinde“ ausgesöhnt. Über die damaligen und heutigen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sprach Michaela Wiegel, die seit über 20 Jahren für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Paris berichtet.
Theodor Fontane, geboren am 30. Dezember 1819 in Neuruppin; gestorben am 20. September 1898 in Berlin, war ein deutscher Dichter, Schriftsteller sowie Apotheker. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des literarischen Realismus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Romane Effi Briest, Der Stechlin sowie Irrungen, Wirrungen, wenngleich er sich zu Lebzeiten durchaus auch einen Namen als Journalist und Verfasser von Reiseliteratur machte.
Eine Veranstaltung des Büros des Deutsch-Französischen Kulturbevollmächtigten in Kooperation mit dem Literaturbüro NRW.